Tanzträume - Jugendliche tanzen "Kontakthof" von Pina Bausch
Foto: © Ursula Kaufmann

"Tanzträume"

Jugendliche tanzen "Kontakthof" von Pina Bausch

„Kontakthof“, das Stück von Pina Bausch aus dem Jahr 1978 , war immer eines meiner Lieblingsstücke, das ich mehr als ein Dutzend Mal gesehen habe. Als ich Mitte 2007 hörte, dass Pina Bausch diesen „Kontakthof“ mit Jugendlichen ab 14 Jahren einstudieren wollte, war ich sofort elektrisiert. Das ist ein Stoff für einen Film! Pina Bausch hatte das Stück im Februar 2000 als Experiment mit Laien, „mit Damen und Herren ab 65“ auf die Bühne gebracht: ein weltweiter Erfolg – bis heute. Und nun wollte sie den Versuch unternehmen, jugendliche Laien an „Kontakthof“ heranzuführen, an ein Stück, in dem es um erste Berührungen, Suche nach Zärtlichkeit, Zweifel, Verletzungen, Einsamkeit, um das Verhältnis von Mann und Frau geht. Wie sollte das mit pubertierenden Jugendlichen gehen?

Tanzträume
Foto: © Ursula Kaufmann

Die Dreharbeiten gehören zu den schönsten, die ich erlebt habe. Die Begeisterung und Intensität, mit der die Jugendlichen ohne tänzerische Vorkenntnisse über ein Jahr lang sich unter der Probenleitung der beiden Tänzerinnen Jo Ann Endicott und Bénédicte Billiet das Stück angeeignet haben, war überwältigend.
Im Film „Tanzträume“ sind die letzten Filmaufnahmen von Pina Bausch und das letzte Interview mit der weltberühmten Choreographin vor ihrem überraschenden Tod 2009 zu sehen: die regelmäßigen Probenbesuche und ihre intensive Arbeit mit den Jugendlichen. 

Anne Linsel

Uraufführung auf der 60. Berlinale

Die Welturaufführung des Films „Tanzträume“ auf der 60. Berlinale war eine besondere Auszeichnung. Eingeladen waren nicht nur die Regisseurin Anne Linsel und der Kameramann Rainer Hoffmann, sondern auch alle 43 jugendliche Tänzerinnen und Tänzer. Im voll besetzen Friedrichstadtpalast in Berlin jubelten rund 2000 Zuschauer den Gästen zu.

Tanzträume
Foto: © Ursula Kaufmann

Die Produktion „Kontakthof mit Teenagern ab 14“ ist ebenso erfolgreich: die Einladungen zu Gastspielen in Frankreich, England, Italien, Österreich reißen nicht ab.

Der Film „Tanzträume“ wird seitdem auf internationalen Filmfestivals und in einigen Goethe-Instituten in aller Welt gezeigt.

Tanzträume
Foto: © Ursula Kaufmann

Der Film "Tanzträume" ist in Deutschland auf DVD zu haben. Neben dem Film ist ein Bonusmaterial zu sehen: Teile aus Interviews von AnneLinsel mit Pina Bausch, die hier zum ersten Mal zu sehen sind. Auch in Amerika ist eine DVD im Handel.

Den Film "Tanzträume" sahen in Frankreich bis Dezember 2010 rund 180 000 Zuschauer. Dort wird auch eine DVD mit französischen Untertiteln verkauft. In Frankreich wird "Tanzträume" von der Presse als "Kultfilm" gefeiert. Über 200.000 Zuschauer haben den Film bisher gesehen - für einen Dokumentarfilm, dazu einen ausländischen, ein außergewöhnlicher Erfolg. "Tanzträume" läuft immer noch in 40 Kinos ins Frankreich. Eine DVD ist jetzt im Handel.

In Anwesenheit der Prinzessin Caroline von Hannover lief "Tanzträume" im Dezember 2010 in Monaco im "Monaco Dance Forum" während einer dreitägigen "Hommage a Pina Bausch" .

"Tanzträume" erhielt im Dezember 2010 den Preis für den besten Dokumentarfilm auf dem Cinedance-Filmfestival in Amsterdam.

"Tanzträume" lief in Barcelona im Kino während eines Gastspiels der Jugendlichen mit "Konrakthof mit Teenagern ab 14".

Auf dem 39. Dance on Camera-Festival in New York (im Lincoln-Center vom 30. Januar bis 2. Februar) erhielt "Tanzträume" eine Sonderauszeichnung der Jury.

In Korea läuft "Tanzträume" zur Zeit mit großem Erfolg im Kino.

Auf Einladung des Goethe-Instituts New Delhi reiste Anne Linsel nach Indien und zeigte in einer zweiwöchigen Veranstaltungsreihe "Remembering Pina Bausch with Anne Linsel" den Film "Tanzträume" und die Dokumentation "Pina Bausch" (2006) in vier Städten: Delhi, Bangalore, Colombo (Sri Lanka) und Chennai.

Der Film "Tanzträume" wird in Singapur gezeigt: Anne Linsel ist mit ihrem Film zum Singapore-Arts-Festival (13. - 22. Mai 2011) nach Singapur eingeladen. Sie hält auch einen Workshop zum Film und berichtet über ihre Arbeit mit Pina Bausch.

Anne Linsel stellte den Film im Juni an der Universität Hildesheim, Institut für Medien-und Theaterwissenschaft vor.

"Tanzträume" läuft auf dem Kunstfest Weimar "pèrelinages" ( 19. August bis 11. September) am 8. September im Lichthaus Kino.

Buch und Regie: Anne Linsel
Kamera: Rainer Hoffmann bvk, Thomas Kutschker
Originalton: Uwe Dresch, Thomas Keller, Tobias Linsel, Paul Oberle, Tim Dohnke
Schnitt: Mike Schlömer
Schnittassistenz: Andreas Brändlein
Sounddesign: Uwe Dresch
Mischung: Falk Möller
Graphik: Thomas Schmidl
Aufnahmeleitung: Marijana Vrselja
Produktionsassistenz: Sonja Hempel, Ulla Wätzig
Produktionsleitung: Cornelia Kellers
Redaktion: Sabine Rollberg
Ko-Produzentin: Anne Linsel
Produzent: Gerd Haag

Dank an Benedicte Billiet, Jorge Bogalho, Matthias Burkert, Josephine Ann Endicott, Hannah Mitzkeit, Rudolf Rach, L’ARCHE EDITEUR, Tanztheater Wuppertal

Eine TAG/TRAUM Filmproduktion in Ko-Produktion mit WDR und in Zusammenarbeit mit ARTE.

Gefördert von Filmstiftung NRW, DFFF Deutscher Filmförderfonds, Der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, Dr. Werner Jackstädt-Stiftung.