"Pina Bausch"

Pressestimmen

„... Eine neue WDR-Arte-Dokumentation "Pina Bausch" von Anne Linsel spürt kenntnisreich und feinfühlig den Schaffensphasen der Choreografin nach. Langjährige Weggefährten wie Dominique Mercier oder Beatrice Libonati, der Bühnenbildner Peter Pabst oder die Kostümbildnerin Marion Cito erzählen von ihrer Arbeit mit Pina Bausch.
Alle Zitate legen sich wie Tangenten um das Bild der Mutter Courage des deutschen Tanzes. Wenn Pina Bausch über ihre Arbeit spricht, in kurzen, schmucklosen Sätzen, spürt der Zuschauer ihre Kraft und Verletzlichkeit, ihren Mut und ihre Angst, ihre Besessenheit und ihre Verzweiflung.... “
Christian Peiseler
Rheinische Post, am 5. Dezember 2006

„.... Ein Filmporträt von Pina Bausch - es gibt wenige, die das machen dürfen. Anne Linsel, ehemalige Aspekte-Moderatorin, Journalistin und auch Pressereferentin fürs Festival beim Tanztheater Wuppertal, hat das Vertrauen von Deutschlands
berühmtester Tanztheaterfrau gewonnen. Pina Bausch rauchend, wie immer; Pina Bausch bei Proben gestikulierend; Pina Bausch sinnierend, aber auch fröhlich, gelöst - das ist ein Teil der Dokumentation, die schlichtweg mit dem Namen
ihrer Protagonistin betitelt ist....
...Mit zahlreichen Ausschnitten aus ihren Stücken setzt Linsel ein Puzzle zusammen, das dem Phänomen Bausch im Lauf von gut 30 Jahren auf die Spur kommen will, ihrer Sucht, mittels ihrer Tänzer etwas über die Menschen zu erfahren, in ihrer "Werktagsstadt" Wuppertal herauszuarbeiten, was sie sagen möchte, und damit die Zuschauer zum Fühlen zu bringen.... “
Eva-Elisabeth Fischer
Süddeutsche Zeitung, am 9. Dezember 2006

„... Sehr selten nur durften Kameras das Ensemble und seine Direktorin begleiten. Für den Umgang mit der Presse kannte Pina Bausch zwei Regeln. Erstens: Interviews vermeiden. ... Wenn Interviews nicht abzuwenden sind, gilt Regel Nummer zwei: Dann hüllt sich die Choreographin verbal in ein schönes, geheimnisvolles Nichts. Nun aber antichambriert Arte und zeigt eine Pina Bausch, die wir nicht wiedererkennen. Da sitzt zwar dieselbe rührend schmale, ernste, alt gewordene Tänzerin, die unvermeidliche Zigarette in der Hand, aber sie spricht, als hätte sie nie etwas anderes getan, als Interviews zu geben....
...Fast nur aktuelle Ausschnitte aus Proben und Aufführungen werden ergänzt durch Auskünfte von Protagonisten des Wuppertaler Tanztheaters.... “
Wiebke Hoster
Frankfurter Allgemeine Zeitung, am 9. Dezember 2006

„... Das Schöne an Anne Linsels 45-minütigem Filmporträt ist, dass es nicht um äußere Verehrung, sondern um innerste Gefühle geht. Und dass Pina Bausch selbst das Wort ergreift. Oder besser gesagt: sich Worte entlocken
lässt. Dass auch langjährige Wegbegleiter vor der Kamera der Wuppertaler Journalistin aus dem Nähkästchen plaudern, ermöglicht seltene Einblicke in die internationale und zugleich intime Welt des Tanztheaters. Ein Mikrokosmos, in dem sich die Ensemblemitglieder "gut benutzt" fühlen, in dem sie für die Werke aus dem eigenen Gefühlsleben schöpfen und in dem die Prinzipalin ihre Tänzer nicht weniger fordert als sich selbst. Dabei beichtet sie, wie sie während der Endproben das Essen vergisst, und schwärmt von Begegnungen mit dem Publikum in der Türkei genauso wie von Wuppertal - einer Alltags-, keiner Sonntagsstadt.... “
Martina Thöne
Westdeutsche Zeitung, am 23. Februar 2007